Von Dornbach nach Ottakring

Eine Visite in zwei der traditionsreichsten Wiener Heurigenregionen

Für all jene, die nicht das Privileg genießen, in dieser recht noblen Wohngegend am Rande von Wien zu residieren, ist Dornbach und Neuwaldegg meist nicht mehr als ein flüchtiger Eindruck auf der Fahrt zur Höhenstraße. Lediglich der letzte große, geschlossene Weingarten, Ried Alsegg, die sich von der Alszeile bis zum gleichnamigen Höhenzug hinauf erstreckt, ist ein Indiz dafür, dass man sich hier in einer Weingegend befindet. Dabei war der Weinbau in Hernals bereits im Mittelalter die Haupterwerbesquelle der Einwohner und noch im achtzehnten Jahrhundert, als die Region zur geschätzten "Sommerfrische" der Wiener wurde, ließen sich mit den Heurigen gute Geschäfte machen. Stammbesucher werden sich noch vielleicht erinnern, dass der "Alsegger" einst ein Synonym für resche, frische und fruchtige Weine erster Güte war. Fernab von den Touristenströmen findet man im Schatten der urbanen Tristesse ein paar grüne Föhrenbuschen. Kaum irgendwo anders in Wien findet man einen so hohen Anteil an Stammgästen wie hier und viele Besucher scheuen auch nicht eine weitere Anfahrt, um ein gutes Glas Wein und eine feine Jause zu genießen.